Das Projekt

Die Stadt Gersthofen fasst die Zukunft Nord (Bereich nördlich der Stiftersiedlung) ins Auge und will die Bürgerinnen und Bürger daran beteiligen. Die Fläche nördlich der Stiftersiedlung ist schon lange als Wohnbauland vorgesehen. Ein Projekt mit Bedeutung für die ganze Stadt!
Als ersten Schritt erarbeiten die Büros MESS (Stadtplanung) und Durth Roos Consulting (Verkehrsplanung) im Auftrag der Stadt Gersthofen einen städtebaulichen Entwurf. In diesem Entwurf wird festgelegt, wie das neue Quartier erschlossen (zu Fuß, für Rad, Auto und Bus) und, wie und was gebaut wird. Auch Themen wie z.B. Parks und Spielplätze, Klimaanpassung oder Energieversorgung fließen in die Planung mit ein. In die Erarbeitung dieses städtebaulichen Entwurfs möchte die Stadt Bürgerinnen und Bürger Gersthofens von Anfang an mit einbinden! Diese konkreten oder allgemeinen Wünsche, Ideen oder Vorstellungen, wie sich die Bürger:innen die Stadt im Bereich „Zukunft Nord“ weiterentwickeln soll, sieht die Stadt als eine der wesentlichen Grundlagen ihrer Arbeit an.
Erste Bürger:innen-Beteiligung am 24.10.2024
Ein rappelvolles Vereinsheim und viele Ideen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger haben der 1. Beteiligung des neuen Wohngebietes „Zukunft Nord“ einen guten Start beschert. Stadtbaumeister Markus Naß begrüßte mehr als 70 Teilnehmende im Vereinsheim der Stiftersiedlung.
Wir freuen uns über die rege Beteiligung. Und sehen: Sie brauchen dringend ein neues Vereinsheim! Heute haben wir eine richtig schöne Aufgabe und wollen Zukunft gestalten! Wir sind zu Ihnen gekommen, um mit Ihnen über die Gestaltung und Planung des neuen Quartiers hier nördlich der Stiftersiedlung zu reden.
Markus Naß, Stadtbaumeister Stadt Gersthofen
An den drei Thementischen „Mobilität“, „Öffentliche Räume“ und „Grundstücke und Gebäude“ diskutierten die Anwohner:innen der Stiftersiedlung lange und leidenschaftlich über Ideen. Beim ersten Termin ging es der Stadt vor allem darum zu informieren und alle Interessierten von Anfang an mit einzubinden.
Schon während der Präsentation der Planungsbüros MESS (Stadtplanung) und Durth Roos Consulting (Verkehrsplanung) kam es zu vielen Nachfragen. Unter anderem ging es um Lärmschutz und Artenschutz. Daniela Rudnik, zuständig für Stadtentwicklung bei der Stadt Gersthofen, führte aus, dass bereits eine artenschutzrechtliche Untersuchung beauftragt wurde. Darin wurden unter anderem Fledermäuse und Haselmäuse im Bereich nördlich der Stiftersiedlung gefunden.
Die beauftragten Planungsbüros stellten ihren Blick auf die Rahmenbedingungen und die potentiale der Fläche dar. Auch gaben sie einen kurzen Einblick in die vielfältigen Anforderungen, die heute an die Entwicklung eines neuen Quartiers gestellt werden.
“Die Stiftersiedlung wurde vor vielen Jahrzehnten gebaut und im Folgenden mehrfach erweitert. Und zwar entsprechend der Bedürfnisse der damaligen Zeit. Es entstanden zunächst kleine Reihenhäuser, später Zweifamilienhäuser, z.T. auch freistehende Einfamilienhäuser. Wenn wir die Siedlung nun ein letztes Mal erweitern, muss uns klar sein: Wir werden 2024 nicht mehr so bauen können, wie bisher”, so Florian Groß vom Büro MESS.

Wünsche wie ein Mehrgenerationenhaus, eine neue Kita, der Abstand zur bestehenden Siedlung und die Geschoßhöhe neuer Gebäude, wurden genauso geäußert wie Begrünung zwischen den Häusern, ein neuer Park, bessere Busverbindungen und kein Durchgangsverkehr im neuen Wohngebiet.
Ziel ist, laut den Planern, eine gemischte Sozialstruktur: „Wir nehmen jetzt alle ihre Wünsche mit und entwickeln daraus die beste Idee! Wir versuchen das alles in Einklang zu bringen mit Zwängen, wie beispielsweise Lärmschutz und Artenschutz, und stellen ihnen dann unseren Plan vor“, so Groß. Die Planungen sollen über die nächsten 12 Monate gehen.

Ergebnisse und Dokumentation
Zweite Bürger:innen-Beteiligung am 17.02.2025
Die 2. Veranstaltung im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung „Zukunft Nord“ fand diesmal im Rathaus statt. Rund 60 Teilnehmende kamen in den großen Sitzungssaal, um sich die neusten Entwicklungen anzuhören und weiter über die Planungen zu diskutieren.
Erster Bürgermeister Michael Wörle begrüßte die Gäste, bevor die beauftragten Planungsbüros die Grundlagen aus der ersten Veranstaltung kurz erläuterten. Anschließend stellen die Planungsbüros die drei Varianten im Plenum vor, um diese an den Thementischen diskutieren zu können. Dabei konnten die Teilnehmenden Ihre Anmerkungen, Ideen und Vorstellungen zu jeder Variante mit einbringen.

Diskussion an den Thementischen
An vier Tischen wurde jeweils etwa 15 Minuten lang diskutiert, dann wechselte die Gruppe den Tisch. Folgende Varianten und Themen wurden berücksichtigt:
- Variante 1: weiter siedeln
- Variante 2: neu siedeln
- Variante 3: zusammen siedeln
- Mobilitätsthema übergreifend für alle Varianten
Unter anderem wurde über die Gebäudehöhen und Dichte, die Lage der öffentlichen Plätze und auch die verkehrliche Anbindung gesprochen. Die Dokumentation der verschiedenen Varianten wird in den nächsten Wochen auf die Website der Stadt Gersthofen gestellt.
Weiteres Vorgehen
Nach Abschluss der Beteiligung werden die Planungsbüros nun die Rückmeldungen einarbeiten und abwägen. Daraus soll eine Vorzugsvariante entstehen, die städtebaulich weiter ausgearbeitet wird und anschließend als Grundlage für den Bebauungsplan dient.
Diese Vorzugsvariante wird auch nochmal mit der Öffentlichkeit abgestimmt. Dafür werden die Termine rechtzeitig bekannt gegeben.